The
Interview

Feuilletonscout: Wie übt man?

Daniel Reinsberg: Es gibt mehrere Ebenen. Zum einen geht es um die Stimme. Dann aber auch, ähnlich wie beim Sänger, muss man Atemtechniken üben und die gesamte Skala, die eine Stimme zur Verfügung hat – Stimmungen, Emotionen, den Charakter. Dann kommt irgendwann das Puppenspiel hinzu, was aber vorher auch einzeln geübt werden muss. Also erst einmal non-verbal. Dann muss man beides koordinieren. Man ist beim Puppenspiel ja gleichzeitig Sprecher und Zuhörer. Da muss das Hirn ganz schön arbeiten. Das ist kniffelig.

Feuilletonscout: Kommt es vor, dass Ihre Puppe spricht und Sie nicht mehr merken, dass es eigentlich Sie sind, der spricht?

Daniel Reinsberg: Es gibt so Flow-Momente, in denen man miteinander diskutiert und alles so schnell geht, dass man selbst lachen muss, weil man merkt, dass der Gedanke direkt aus der Figur gekommen ist. Das ist toll. Aber sowas ist eine absolute Ausnahme. In der Regel muss man wieder und wieder üben, bis man zufrieden ist.